90 Bauleiter waren am 24. und 25. Februar nach Köln gekommen, um sich bei den ausgebuchten 14. Kölner Bauleitertagen zum Thema „Nachträge – Mängel – Toleranzen“ auf den neusten Stand zu bringen.

Wie in München, war auch in Köln das renommierte Referententeam mit Karl-Heinz Keldungs, Vorsitzender Richter sowie Vorsitzender des Bausenats am OLG Düsseldorf, RA Goetz Michaelis, Fachanwalt für Baurecht und Architektenrecht, RA Dr. Edgar Joussen, Spezialist für das private Bau-, Vergabe und Architektenrecht, sowie Dipl.-Ing. Univ. Ralf Ertl, Inhaber eines Ingenieur- und Sachverständigenbüros wieder mit an Bord und sorgte für eine sowohl interessante als auch unterhaltsame Veranstaltung mit vielen anregenden Diskussionen.
Zum Auftakt des ersten Tages erklärte RA Goetz Michaelis, warum man ohne eine sorgfältige Dokumentation keinen Prozess gewinnen kann und welche Anforderungen aus rechtlicher Sicht bestehen. Karl-Heinz Keldungs erläuterte die Abhängigkeiten und Probleme bei der Bestimmung des Bausolls als Grundlage für spätere Nachträge. RA Dr. Edgar Joussen zeigte in seinem Beitrag „Richtig formuliert ist halb gewonnen“ anhand eines konkreten Fallbeispiels, wie ein Nachtrag korrekt verfasst wird und welche typischen Fehler es zu vermeiden gilt. Im Baurechts-Update am Nachmittag informierte RA Dr. Edgar Joussen abschließend über die aktuellen Änderungen der HOAI 2013.
Der zweite Tag startete mit den Themen Behinderung, Bedenken und Abnahme sowie Aufmaß und Stundenzettel. RA Goetz Michaelis stellte hier zahlreiche Beispiele aus der Praxis zu Diskussion und erklärte im Detail, wie Bauleiter nun ganz konkret vorgehen sollten. Im Anschluss erläuterte RA Dr. Edgar Joussen in seinem Beitrag „Ab wann ist ein Mangel ein Mangel?“ die Zusammenhänge zwischen der vereinbarten Beschaffenheit, den allgemein anerkannten Regeln der Technik und den unterschiedlichen Mangelbegriffen nach VOB und BGB.
Ergänzt wurde das Programm erstmals um ein bautechnisches Thema: Dipl.-Ing. Univ. Ralf Ertl, Beratender Ingenieur und Bausachverständiger, berichtete über die Tücken im Umgang mit Toleranzen. Seine Empfehlung: diese frühzeitig zu berücksichtigen – insbesondere an wichtigen Gewerkeschnittstellen z. B. zwischen Rohbau und Fassade. Um Streitigkeiten zu vermeiden, sollten entsprechende Vereinbarungen zur erforderlichen Genauigkeit auch im Bauvertrag nicht fehlen. Im abschließenden Baurechts-Update am Nachmittag bot Karl-Heinz Keldungs einen Überblick über aktuelle, bauleitungsrelevante Urteile.
Allen Interessierten, die nicht dabei sein konnten, empfehlen wir, die nächsten Bauleitertage zu besuchen. Merken Sie sich jetzt schon für die Münchener Bauleitertage den 17. und 18.11.2014 und für die „Zwillingsveranstaltung“ in Köln den 9. und 10.2.2015 vor. Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung. Weitere Informationen zum Programm und Anmeldeunterlagen finden Sie in Kürze unter www.bauleitertage.de.
Tanja Buß
Produktmanagement Architektur-Fachverlag
Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG